Krampfadern: Eine Volkskrankheit und ihre Ursachen
Epidemiologischen Studien zufolge sollen mehr als 80 Prozent der Erwachsenen unter kleinen, Besenreiser genannten Krampfadern leiden. Bei bis zu 30 Prozent zeigen sich große Krampfadern, die man auch als Stammvarikose bezeichnet. Die ersten Schäden können bereits mit 20 Jahren auftreten, wobei die Häufigkeit der Erkrankung mit fortlaufendem Alter steigt. Betroffen ist dabei vor allem das oberflächliche Venensystem, das im Fettgewebe unter der Haut verläuft. Denn hier fehlt die Kraft der Muskulatur, die das tiefe Venensystem als sogenannte Muskelpumpe umgibt.
Nicht nur genetisch
Die Ursachen eines Venenleidens sind vielfältig. Meist beruhen sie jedoch auf einer erblich bedingten Bindegewebs- und Venenwandschwäche. Die Veranlagung zu Krampfadern ist also vor allem genetisch bedingt. Seltener handelt es sich um die sekundäre Folge einer Thrombose. Bewegungsmangel, Übergewicht sowie stehende oder sitzende berufliche Tätigkeiten begünstigen ein Venenleiden zusätzlich. Gleichzeitig nimmt die Zahl der Venenklappen bis zum 70. Lebensjahr auf etwa 20 Prozent des ursprünglichen Bestandes ab. Dieser physiologisch bedingte Verlust sorgt dafür, dass die Funktion der Venen sukzessive abbaut.
Mehr Frauen als Männer
Statistiken zufolge leiden Frauen im Alter zwischen 30 und 50 Jahren bis zu 3-mal häufiger unter Krampfadern als Männer. Das lässt sich vor allem auf Schwangerschaften zurückführen. Unter dem hormonellen Einfluss lockert sich das Muskel- und Bindegewebe, um den Körper auf die Geburt vorzubereiten. Dabei entsteht oft auch eine Bindegewebsschwäche in den Venen. Dazu kommt, dass die sich vergrößernde Gebärmutter und das Gewicht des Kindes den Abfluss des Blutes aus den Beinen zusätzlich erschweren. Insgesamt nimmt die Tendenz, dass die Venenwände nachgeben, mit jeder Schwangerschaft zu.
Handeln bringt Heilung
Wer an Krampfadern leidet, muss seine Beine nicht länger verbergen. Denn die Zeiten, in denen Venenerkrankungen nur im Winter und mit großem Aufwand behandelt werden konnten, sind vorbei. Heute gibt es minimalinvasive Therapien wie Mikroschaumsklerosierung und Radiofrequenzablation, die auch bei Sommertemperaturen auf schonende Weise schnelle Heilung herbei führen.
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